23. Oktober 2011

Die erste Woche fliegen

Diese Woche war ich das erste Mal mit einem MAF-Flugzeug unterwegs. Nur als Zuschauer, aber dies war für’s Erste genug. Es ist umwerfend all diese Flugplätze an den unmöglichsten Orten zu sehen – und dort zu landen. Aber viel bewegender ist die Tatsache, dass diese Flugplätze von den Bewohnern dieses Gebietes an diesen unmöglichen Orten in mühsamer Arbeit erstellt wurden. Und wer sich jetzt Bagger oder auch nur Schaufeln vorstellt, irrt sich gewaltig. Meistens werden nur Buschmesser und Stöcke (digging sticks) verwendet, um Büsche und Bäume auszugraben, die Landefläche zu ebnen und Gräben zur Entwässerung zu erstellen. Nicht selten vergehen Jahre, bis ein Dorf eine solche Piste fertig gestellt hat.
Umso schmerzhafter war es dann zu erfahren, dass im Gebiet wo wir zwei Tage flogen, nur noch selten ein MAF-Flugzeug vorbei kommt, so dass z.B. Kaffee-Bohnen nicht ausgeflogen werden können, vergammeln und das Dorf keine Einnahmen hat. Da Kaffee für viele Leute hier die einzige Einnahmequelle ist, heisst dies auch, das z.B. die Kinder nicht mehr in die Schule geschickt werden können (kein Geld für Schulgebühren) und dass weniger Proteine auf den Tisch kommen.
Warum fliegt MAF in dieser Region nicht mehr? Weil sie in Papua-Neuguinea zuwenig Piloten hat und Standorte geschlossen werden mussten. Darum könnt ihr eine grosse Hilfe sein, wenn ihr für neue MAF Piloten für Papua-Neuguinea betet. Vielen Dank.

20. Oktober 2011

Kulturelle Einführung: Sangapi

Für eine Woche lebten wir in einem abgelegenen Dorf im Hochland von Papua-Neuguinea. Sangapi kann nur zu Fuss erreicht werden – mit einem dreitägigen Marsch. Oder eben per MAF-Flugzeug – in 30 Minuten. Ich brauche wohl nicht zu erwähnen, welchen Weg wir gewählt haben.
Ziel dieser Woche war es, die Sprache (Tok Pisin), die Kultur und die Lebensgewohnheiten der Einwohner etwas näher kennen zu lernen. Und am eigenen Leib zu erfahren, welchen Unterschied MAF im Leben dieser Leute macht.

Hier kurz ein paar Bilder, ein ausführlicher Bericht folgt in Kürze:

Ankunft mit dem Airvan. Sobald er weg ist, sind es nur drei Tage bis zur nächsten Strasse.

Unsere Unterkunft für eine Woche (1/3 des Gebäudes). Zwei Zimmer, fliessend kaltes Wasser, Gasherd. Was braucht man mehr.

Niklas mit den Söhnen unseres Gastgebers. Eigentlich sind es nicht seine Söhne, sondern die Söhne eines Bruders. Aber das nimmt hier niemand so genau.

Medizinischer Notfall. Die Frau hatte einen offenen Beinbruch und viel Blut verloren. Sie wurde einige Stunden aus dem Busch zur Klinik in Sangapi getragen. Das MAF-Flugzeug konnte aber wegen schlechtem Wetter erst am nächsten Tag kommen. Das Morphium war leider auch ausgegangen.

Gian war die grösste Attraktion. Ihn zu halten ist das Höchste für die Papua-Neuguinear, und wir hätten viel Geld verdienen können. Nur das hier leider niemand Geld hat.

Joelle mit des Nachbarns Buben.

So wird hier gehaust. Dies ist kein Ballenberg, die Leute leben tatsächlich so. Neben dem Wohnhaus, gibt es ein "Haus Kuk", das zum Kochen gebraucht wird.

Unsere Woche bestand hauptsächlich aus herum streunen und plaudern. Man traf immer irgendjemand der Zeit hatte und es wurden schnell mehr.

Und schon geht's wieder nach Hause.

1. Oktober 2011

Hier wohnen wir

Falls ihr wissen wolle, wo genau wir wohnen, hier die Koordinaten:
5˚ 51' 20.82" S
144˚ 14' 26.58" E