5. März 2018

Starkes Erdbeben in PNG

Am 25. Februar wurde die Gegend um Komo in Papua-Neuguinea von einem 7.5 starken Erdbeben heimgesucht. Es war das stärkste Erdbeben, dass wir seit unserer Ankunft im 2011 erlebt haben. Es war so heftig, dass ich an der Tür stand, um das zweistöckige Haus in Mt Hagen zu verlassen, in dem ich die Nacht verbrachte, als es endlich aufhörte. Madeleine und die Kinder waren alleine in Telefomin. Dort hat es den Wassertank auf dem Dach umgeworfen und Madeleine musste einen Tag ohne fliessend Wasser auskommen. Ansonsten hat es nur kleinere Schäden gegeben.
In Komo und der umliegenden Gegend ist der angerichtete Schaden aber relative gross. In Komo wird seit ein paar Jahren Propangas abgebaut. Dafür wurden Fabriken, Pipelines, ein Flugplatz, zahlreiche geteerte Strassen und andere Infrastruktur aufgebaut. Vieles davon ging beim Beben kaputt, was die Entwicklung der Gegend um Jahre zurück werfen wird.
Dies trifft aber hauptsächlich ExxonMobile, die (ausländische) Firma, die das Gas abbaut und die rund 8000 Bewohner der Stadt Tari. Auf den durchschnittlichen Papua-Neuguiner, und somit den grössten Teil der Bevölkerung, hat die beschädigte Infrastruktur jedoch keine grossen Auswirkungen. Diese leben ohne Auto, Kommunikation, Strom und fliessend Wasser in einem Haus, dass sie aus Materialien, welche sie im Dschungel finden, gebaut haben. Ob die Strasse nun kaputt ist, ist ihnen egal, da sie sowieso zu Fuss gehen. Ob der Strom ausgefallen ist, trifft sie nicht gross, da es sowieso keine Leitung in ihr Dorf gibt.
Was die Leute im Busch mehr betrifft, sind die vielen Erdrutsche, die die bebende Erde ausgelöst hat. Diese haben zum Teil Hütten mitgerissen, sowie Gärten und Bäche verschüttet was Einfluss auf Nahrung und Trinkwasser haben wird. Da diese Gegenden sehr abgelegen sind, ist es schwierig zuverlässige Informationen über Todesopfer und Verletzte zu erhalten und die benötigte Hilfe zukommen zu lassen.

Zur Zeit unterstützt MAF die Koordination verschiedener Gruppen, die Hilfe und medizinische Evakuierungen im Krisengebiet anbieten.

Hier geht es zu einem Bericht von MAF PNG in Englisch (PDF)

Abgerutschter Hügelkamm
[©MAF PNG]

Aufgebrochene Strasse
[©Hides Gas Facebook]


Erdrutsche nördlich und südlich des Epizentrums
[©Bernard J McQueen Facebook]