2. April 2013

Fliegen im Hochland – Ein Monat in Mt Hagen

Fliegen im Hochland hat seine speziellen Herausforderungen. Als Flachland-Ei sowieso. Und speziell, wenn man wie ich eine Aversion für Wolkentürme hat. Denn im Hochland sind diese immer präsent und meistens verweilen sie genau da, wo man eigentlich hinfliegen sollte. Zusätzlich verdecken sie alle Berge und Hügelzüge, die einem beim Flug von A nach B in die Quere kommen könnten.
Umso erstaunlicher ist, dass ich mit der Zeit realisiert habe, dass eine Wolkenwand meistens keine Wolkenwand ist. Was aus der Ferne wie ein unüberwindbares Hindernis aussieht, entpuppt sich aus der Nähe als einzelne Wolken, die irgendwo um-, unter- oder überflogen werden können. Man muss nur den Mut haben, nahe ran zu gehen und alles aus verschiedenen Winkeln zu begutachten.
Als Flachland-Flieger bin ich auch nicht gewohnt auf steilen Pisten zu landen. Im Hochland gibt es aber fast ausschliesslich nur solche. So fliegt man in engen Tälern eine Volte, die über einen Grat, dann ein Tal und geradewegs gegen eine Felswand führt, dreht in "letzter" Minute ab der Piste entgegen, hat einmal das Gefühl man sei zu hoch, dann wieder zu tief, bis man schliesslich auf einem Hang aufsetzt, der in etwa so steil ist wie der erste Teil der Strasse, die von Kehrsatz nach Zimmerwald führt (oder die Strasse über den Schalenberg (10%) oder Jaun (14%)). Kein Wunder habe ich die ganze Zeit ein ungutes Gefühl in der Magengegend.
Alles in allem gibt es hier grössere Herausforderungen und damit auch spannenderes Fliegen – zumindest nachdem man sich etwas daran gewöhnt hat.

Flugfeld in Agali

Flugfeld in Yenkisa

Flugfeld in Labalama, hinten im Tal ist Kompiam

Im Cockpit des Airvans

Flugfeld in Dusin

Buschmänner in Mengamanau

Flugfeld in Mengamanau, 14% Gefälle

Markus und die Männer von Mengamanau

Ausladen von Hilfsgütern der EU für die medizinische Grundversorgung

Patientin aus Iropena, ihr Kind blieb im Geburtskanal stecken, da wir sie wetterbedingt erst zwei Tage nach dem Anruf holen konnten, war das Baby bereits gestorben