16. Dezember 2016

Computerkurs in Suki

"Denkst du ein Robotik-Spezialist und ein Computer-Fachmann können in einem abgelegenen Dorf in den Sümpfen von Papua-Neuguinea einen Unterschied machen? Ein Dorf, dass nur durch das Flugzeug erreichbar ist?"

Ich flog mit Steven Eatwell für einige Tage im Süden der Western Province, um ihn mit der Gegend und den Landeplätzen bekannt zu machen. Dabei sollten wir Langzeit-Missionar Graham Martin und zwei seiner Kollegen von Daru ins 200km entfernte Suki fliegen. Das Wetter war jedoch sehr schlecht und so mussten wir in Kawito Zwischenhalt machen und übernachten. Die Australier verschönerten uns den Abend mit ihren Kochkünsten und servierten skurrile Schokolade, während Graham uns von seiner langjährigen Arbeit im South Fly erzählte. 
Der nächste Tag zeigte sich von der besseren Seite und wir konnten die drei Männer an ihrer Destination abladen. Während 10 Tagen zeigten sie dort Krankenpflegern, Lehrern, Übersetzern und anderen wie sie einen Computer für ihre Arbeit verwenden können. So besass die Schule drei Computer, keiner der Lehrer wusste jedoch, wie sie diese in Betrieb nehmen und benutzen sollten.
Am Abend hatten sie dann Gelegenheit, mit den Leuten zusammen zu sitzen und zu singen und in der Bibel zu lesen.   

Der vollständige Bericht in Englisch ist unter diesem Link zu finden

Unterhaltung bei einem Stück Schokolade
Skurril geformte Schokolade
Steven und Markus bei den Check-outs
"Hey, jetzt darf ich mal!" "Nein, nein, ich mach's schon!"
Warten bis der Flieger bereit ist
Schulung in Suki

21. September 2016

Ferien in Orobiga

Es war nicht das erste Mal, dass wir in einem Gästehaus der GfC Mission SEBM (Swiss Evangelical Brotherhood Mission) Ferien machten. Im 2012 waren wir für eine Woche in Mondomil und im 2015 für eine Woche in Kugark. Beide Male waren wir von dem "schweizerischen" Flair angetan: So fand man in der Küche einen Kartoffel-Sparschäler der wirklich funktioniert und im Büchergestell Spiele wie "Elfer raus" wie wir es aus den Ferien unserer Kindheit her kennen.
Auch dieses Mal wurden wir bei unserem Aufenthalt in Orobiga (Nähe Goroka) nicht enttäuscht. Wir fanden alles, was ein Schweizer Herz für entspannende Ferien begehrt. Die Küchenwaage war dieselbe, wie sie in unserem Elternhaus stand und die Schüsseln erinnerten an das Geschirr aus einem Kinderlager-Haus. Aber nicht nur drinnen war alles trotz der fernen Lande irgendwie vertraut. Auch um's Haus gab es allerlei, was an die Schweiz erinnert: ein Spielplatz mit Kletterstange und Ringen, die Brätlistelle im Wald, den Vita-Parcour, die Minigolf-Anlage und ein Sitzplatz mit Grill vor dem Haus.
Dementsprechend gab es immer wieder etwas zu tun. Die Kinder verbrachten viel Zeit bei den Kaninchen, beim Fahren mit dem Gokart und im Swimming Pool. Gian ging auf Entdeckungstouren auf dem grossen Gelände, Madeleine genoss die Stille im kleinen Wäldchen, während Markus auf dem Liegestuhl sonnend Bücher lass. Zwischendurch plauderten wir etwas mit den Schweizer Angestellten der Station und hatten sogar das Vorrecht, bei der 1. August Feier dabei zu sein. So viel Schweiz und so viele Schweizer haben wir seit 2014 nicht mehr auf einem Haufen gesehen.

Ferienhaus Asaro auf der SEBM Station in Orobiga

Sitzplatz mit Grill und Pool

Fit werden auf dem Vita-Parcour

Schlafen im Baumhaus mit der Familie Venter

Badespass im Swimming Pool vor dem Haus

Brätlistelle im Wald

Grillen ist auch hier Männersache

Geburtstagsparty zu Niklas 10tem Geburi

Seilbahn a la Switzerland

30. August 2016

Der Karfreitag

Ich überdachte meine Optionen. Unser Kühlschrank hatte heute morgen den Geist aufgegeben und wenn wir ihn nicht in Kürze wieder flott machen können, würden wir kaputte Lebensmittel zur Genüge haben. Die Tropen sind in dieser Beziehung gnadenlos und es sah nach einem sonnigen und somit heissen Tag aus. Glücklicherweise war heute Karfreitag, ich hatte frei und darum viel Zeit zur Verfügung. "Nun gut, ich kann den Kühlschrank ja einfach mit dem im MAF-Schuppen tauschen." dachte ich. Dieser war normalerweise sowieso leer und hatte ungefähr die gleich Grösse.
Wir waren gerade daran den Kühlschrank auf den Pick-up zu laden, als Doktor Mike mit den Neuigkeiten auftauchte: Ein Patient mit einer Speerwunde in der Lunge musste von Kawito ins Spital in Kiunga gebracht werden. Der Patient brauchte jedoch eine Drainage im Brustkorb, um die dort angesammelten Flüssigkeiten abzulassen. Sonst würde er nicht mit dem Flugzeug transportiert werden können.
Da war nur ein Hacken: Die einzige Ärztin, welche diese Operation durchführen könnte, war zur Zeit für eine Arztvisite auf der Aussenstation in Obo, 40 Flugminuten südlich von Rumginae. Nach einigem hin und her wurde entschieden, dass ich Dr Sharon zuerst in Obo aufladen und dann nach Kawito zur Operation und Evakuation fliegen würde. Ohne Berücksichtigung der Zeit, die für die Operation gebraucht wird, würde das ganze Vorhaben etwa 3 ½ Stunden in Anspruch nehmen. Da wir aber einen wunderbaren Tag in Aussicht hatten, erwartete ich keine Probleme mit dem Wetter.
Nachdem ich den Ersatzkühlschrank in unserem Haus abgeladen, das Flugzeug aufgetankt und das für die Operation Notwendige eingeladen hatte, machte ich mich auf den Weg für den obligaten Feiertags-Medevac. In Obo angekommen, wollte Dr Sharon noch eine Frau mitnehmen, die sich unwohl fühlte und welche in Rumginae näher untersucht werden sollte. So flogen wir mit einem zusätzlichen Patienten an Bord nach Kawito, während Dr Sharon in der Kabine ihr Wissen über Drainagen anhand eines dicken Fachbuchs auffrischte.
Kurz nach unserer Landung in Kawito wurde der Patient in einem Motorboot gebracht. Genau genommen waren es aber zwei Patienten und ich war froh, dass ich alle Flugzeugsitze mitgebracht hatte. Während Dr Sharon den Patienten untersuchte, wurde unter einem Dach aus Sago-Palmen-Blättern ein provisorischer Operationssaal eingerichtet. Mit Hilfe zweier Krankenschwestern aus dem Spital in Balimo (welches leider keine Ärzte hat) und unter den wachsamen Augen von Neugierigen, fing sie danach an den Ort des Einschnittes seitlich der Brust zu desinfizieren und mit Operationstüchern abzudecken. Kurz nachdem Dr Sharon die ersten Schnitte mit dem Skalpell gemacht, das Blut gespritzt und der Patient sein Unbehagen mit schreien kundgetan hatte, verschwanden die Schaulustigen langsam – ohne Zweifel überzeugt, dass der Verwundete den Tag nicht überleben würde.
Wie erwartet ging aber alles gut und nachdem der Arbeitsplatz geputzt worden war, luden wir die Patienten ins Flugzeug und starteten für Kiunga. Eine Frau, die sich krank fühlte, ein Mann mit einer Speerwunde im Oberkörper und einer mit einer Wunde am Bauch, sowie deren Ärztin und ihr Pilot.
Es war schon spät am Nachmittag, als ich müde aber zufrieden vom Flugzeug zurück zu unserem Haus marschierte. Der Aufwand für den Charter hatte sich gelohnt, denn mit einem einzigen Flug holten wir drei Patienten ins Spital und brachten die Ärztin nach Rumginae zurück. Doch es sollte noch besser kommen. Am nächsten Tag wurde mir erzählt, dass bei der Frau aus Obo eine Eileiterschwangerschaft festgestellt wurde und sie notfallmässig operiert werden musste. Hätten wir sie nicht mitgenommen, wäre sie in der Nacht auf Samstag gestorben.

Der Patient kam mit dem Boot von Balimo nach Kawito

Dr Sharon macht ihr Operationsbesteck bereit

Halbwegs durch die Operation

Ein Airvan voll mit Patienten

Ein Paient wird in Kiunga in die Ambulanz transferiert

14. Mai 2016

Ein Interview

Markus, die Fliegerei in Papua-Neuguinea ist sehr wetterabhängig. Bist du schon einmal von schlechtem Wetter überrascht worden?
In PNG wird man immer wieder von schlechtem Wetter überrascht. Zum einen gibt es hier keinen Wetterdienst und somit auch keine Vorhersagen. Die einzige Wetterinformation, die wir haben, kommt von einer Kontaktperson in den Dörfern, die wir anfliegen. Die Qualität dieser Informationen ist aber sehr unterschiedlich und nicht selten vom Umstand abhängig, wie dringend das Flugzeug gewünscht wird. So kursiert die Geschichte, wonach die Bewohner eines windigen Dorfes Steine in den Windsack legten, damit es „windstill“ wird und das Flugzeug landet.
Zum anderen kann das Wetter in den Tropen sehr schnell und unerwartet umschlagen. Dass heisst, selbst wenn der erhaltene Wetterbericht genau ist, kann nach einem 30-Minütigen Flug am Zielort alles schon wieder ganz anders aussehen. Ausserdem ist das Wetter auch regional sehr unterschiedlich: An einem Ort kann die Sonne scheinen, während 20km entfernt ein Gewitterregen niedergeht.
So war ich einmal auf dem Weg nach Fuma und Hesalibi, und beide Stationen hatten gutes Wetter gemeldet. „Was haben die Leute von Hesalibi wohl gesehen?“ dachte ich bei mir als ich auf Fuma zuflog und im Süden, wo Hesalibi liegt, eine schwarze Front auf mich zukommen sah. „Dort kann unmöglich die Sonne scheinen – bei diesem Gewitter!“
Ich landete in Fuma und hatte gerade genügend Zeit auszuladen und den Motor wieder zu starten, bevor die ersten Regentropfen auf meine Windschutzscheibe schlugen. Ich musste nach dem Start eine steile Rechtskurve fliegen, um nicht in die nahenden Regenschauer zu gelangen. Ein wenig abseits drehte ich dann den Flieger wieder zurück, um die Lage zu beurteilen. Die Gewitterfront blockierte den direkten Weg nach Hesalibi im Süden und dehnte sich ziemlich weit gegen Westen aus. Im Osten jedoch sah ich Stellen, wo der Regen erst spärlich fiel. Sollte ich versuchen das Unwetter auf dieser Seite zu umfliegen? Aber wenn das Wetter in Hesalibi nun schlechter ist als mir gesagt wurde und ich nicht landen kann? Ich überschlug meine Benzinreserven und sah, dass sie für den Umweg gegen Osten, und Notfalls wieder zurück, reichen würden.
So hielt ich auf eine dieser hellen Stellen in der Front zu und ging auf 500 Fuss, um nicht unbeabsichtigt in die tiefer liegenden Wolken zu geraten. Durch den Regen konnte ich den Horizont erkennen, ein Zeichen, dass der Regen noch nicht zu stark fiel und sich das Wetter „auf der anderen Seite“ bessert. Und so war’s dann auch. Nach ein paar Sekunden Turbulenzen brach ich aus dem Regen in den schönsten Sonnenschein.
So kann man nie ganz sicher sein: Obwohl der Wetterbericht von Fuma korrekt war, hätte ich schlechte Bedingungen antreffen können, wenn ich ein wenig später eingetroffen wäre. Und obwohl alles was ich sah für Regen in Hesalibi sprach, war hinter der Gewitterzelle wieder schönes Wetter – genau wie der Wetterbericht gesagt hatte.

Madeleine, die Stromversorgung auf eurer Station wurde drastisch reduziert (8-12 Uhr und 17-22 Uhr). Wie bist du als Mutter und Hausfrau damit umgegangen?
Mit beschränkter Elektrizität zu leben war ja nicht ganz neu für uns. Schon länger hatten wir während den frühen Nachmittagsstunden keine Stromversorgung. Ich gewöhnte mich daran, mich gut zu organisieren und alles was Strom braucht am Morgen zu erledigen. Der Kühlschrank wurde zwischen 12h bis 16h nicht mehr geöffnet und den Luxus, gekühltes Wasser zu trinken, haben wir aufgegeben. Natürlich kam ich unter Zeitdruck, weil neben dem Organisieren des Haushaltes ja auch noch der Heimunterricht meiner Kinder sichergestellt werden musste. Unser Jüngster brauchte zu der Zeit noch zwei Nickerchen am Tag. Eines morgens, wenn der Generator noch lief und eines Nachmittags, wenn der Generator um 16h wieder ankam.
Als dann die Stromzufuhr um eine weitere Stunde reduziert wurde, hatte unser Jüngster sein Schlafmuster zu einem Mittagschlaf hin gewechselt. Bei gefühlten 47C und ohne Ventilator wollte dies jedoch nicht klappen. Auch meine Schüler litten unter der Hitze und der Kühlschrank kühlte nicht mehr genügend. Um die stromlosen Nachmittagsstunden zu überbrücken, stellte uns MAF deshalb einen kleinen Generator zu Verfügung. So wurde mein Aufgabengebiet um den „Generator Dienst“ (an- und ausschalten, gelegentlich auch tanken) erweitert.
Seit Anfang Dezember ist unser Dach neu mit Solar Panels ausgerüstet. Der Solarstrom stellt den Strom im Haus während den Nachmittagsstunden (12-17h) sicher und nach einem sonnigen Tag (einem guten Solar Tag, wie unsere Kinder sagen würden), reicht der Strom sogar, um nachts die Deckenventilatoren zu betreiben.

Was hat euch während der letzten 4 Jahre in PNG am Meisten geprägt?
Ständig am Limit zu laufen! Körperlich und geistig.
Die Haushaltsführung in den Tropen beansprucht viel Zeit und Energie. Wir kennen weder Staubsauger noch Geschirrspüler. Ständig muss geputzt werden. Fertig- und Tiefkühlprodukte stehen uns nicht zur Verfügung.
Daneben haben wir regelmässig Gäste, die Unterkunft und Verpflegung brauchen und nicht zuletzt beanspruchen unsere 4 Kinder Zeit und Energie. Die zwei Älteren (9 und 7) unterrichte ich zu Hause, während ich gleichzeitig den zwei Jüngeren (4 und 2) gerecht zu werden versuche. Und das alles bei einem Klima, das etwa mit der schwülen Hitze vor einem hochsommerlichen Schweizer Gewitter verglichen werden kann.
Dazu kommt, dass ich eine introvertierte Person bin. Ich bräuchte zwischendurch etwas Abstand vom Trubel. Unsere momentane Lebenssituation lässt dies jedoch nur selten zu.
Das macht mich gezwungenermassen von Gottes Gnade abhängig. Ich lerne, Überforderung, Erschöpfung, Frustration bei Ihm abzuladen. Und Er trägt mich durch! Immer wieder erlebe ich, wie Gott mir beim Lesen der Bibel neue Kraft schenkt. Er schickt mir Menschen über den Weg, die mich ermutigen und manchmal sogar Arbeiten in unserer Familie übernehmen. Gottes Liebe auf diese Weise zu erleben gibt mir die Gelassenheit, jeden Tag anzunehmen wie er kommt. Dabei vertraue ich darauf, dass Er schwierige Lebensumstände dazu nützt, meinen Charakter zu formen. Dankbar und entschlossen mache ich deshalb weiter: Da, wo Gott mich hingestellt hat.



26. April 2016

EnRoute Nummer 44, April 2016

Hier klicken um Rundbrief als PDF zu öffnen

Hier auch noch ein kleines Video von dem Wochenende in Lake Murray.


21. März 2016

Weihnachten - von Niklas Bischoff

Weinachten in Papua-Neuguinea

Es ist Weihnachtszeit in Papua Neuguinea. Oder besser gesagt Adventszeit, denn es ist erst der 23. Dezember. Und genau am 23. Dezember fängt die Geschichte an.
Ein paar von Ihnen, die diese Geschichte lesen waren wahrscheinlich noch nie in Papua-Neuguinea. Und dann wisst Ihr wahrscheinlich auch nicht dass es in Papua-Neuguinea nicht schneit. (Denn es könnte ja sein das Ihr von Papua-Neuguinea schon im SRF gehört habt, ich meine natürlich nicht das es dort nicht schneit.) Denn es schneit wirklich nicht in Papua-Neuguinea. Ausser auf dem höchsten Berg im Land der „Mt. Wilhelm“ heisst. Ja, es gibt viel nicht in Papua-Neuguinea, es gibt keine Birken oder Tannen. Aber das heisst nicht, dass wir nur wegen einer Tanne nicht Weihnachten feiern können.
Wir nehmen eben künstliche Tannenbäume und, weil künstliche Tannenbäume keine echten Kerzen tragen können, brauchen wir bunte Lichterketten anstatt Kerzen. So und jetzt fängt die Geschichte an.
Wie fast alle Kinder in der Schweiz oder in Deutschland öffnen wir jeden Morgen in der Adventszeit den Adventskalender. Das taten wir auch heute. Nach dem Adventskalender öffnen assen wir das Frühstück. Als wir mit dem Frühstück fertig waren fing ich und meine Schwester Joelle mit der Schule an, denn wir machen zu Hause Schule und haben Schule bis wir alle vier Quartale fertig haben. Natürlich habe ich noch Sommerferien, aber nur drei, vier Wochen. Jeden Tag bis zum 25. Dezember haben wir Schule (wenn wir noch nicht fertig sind) aber am 25. Dezember haben wir dann frei. Und weil wir vom 23. bis 24. nicht viel machen, ausser der Schule, erzähle ich besser ab dem 25. Dezember.
Also, so fing er an der Tag, zuerst assen wir das Frühstück wie alle auf der Welt. Dann gingen wir in die Kirche, das erzähle ich jetzt ganz genau: Wir haben eine kleine Kirche in der Nähe des Spitals, dort hatten wir den Weihnachtsgottesdienst. Es war mehr singen als sonst. Ich weiss nicht mehr ob es eine Predig gab, aber ich höre nur ab und zu zu was sie sagen denn ich bin fast immer in irgend ein Buch vertieft. Diesmal war es aber anders, es war schön geschmückt mit Blumen (denn Papua-Neuguinea hat schöne Blumen) und Bilder, Blumen haben sie eigentlich immer aber Bilder habe ich noch nie gesehen. Und schon gar keine die Tannen und Geschenke darauf haben. Denn die Leute hier feiern Weihnachten nicht. Also jetzt aber zurück in die Kirche. Und sie hatten ein paar Bäume abgeschnitten und mit Lichterketten verziert, es sah fast so aus wie unsere künstlichen Tannenbäume nur eben nicht künstlich. Und die Lichterketten blinkten die ganze Zeit. Es sah schön aus, sehr schön sogar. Die Leute sangen Weihnachtslieder und hinten blinkten die Lichterketten von grün auf rot und von rot wieder auf grün. Dann ganz am Schluss machten wir (mit wir meine ich jetzt die Kinder von Rumginae* Station und Rumginae Station ist der Ort wo ich wohne) ein Foto. Nach dem Weihnachtsgottesdienst gingen wir nach Hause. Zu Hause machten wir dann irgendetwas zum Beispiel etwas Lesen oder so.
An diesem Abend sah es fast so schön aus wie in der Kirche. Der künstliche Tannenbaum und darunter all die Geschenke. Aber wir durften nicht alle Geschenke auf einmal auspacken, wir durften nur zwei Geschenke öffnen, vor der Weihnachtsgeschichte und Sängerei. Nach der Geschichte las ich noch eine kleine Weihnachtsgeschichte vor und dann konnten wir endlich die Weihnachtsbäckereien essen. Mir lief das Wasser im Mund zusammen als ich sah was es alles gab: Vanillekipferln, Kokosmakrönli und und und. Als wir dann fertig mit dem Essen waren machten wir unsere restlichen Geschenke auf und dann hörte man es ganz durcheinander sagen „Oh, das wollte ich ja schon lange!“ „Diese Playmobil ist aber schön!“ „Sieht mal das an!“ Genau so ein Durcheinander gibt es immer an Weihnachten, wenn wir sehr aufgeregt sind.
Ich liebe Weihnachten feiern in Rumginae so schön ist das.

PS: Rumginae ist eine Station und ein Dorf, beides ist nah zusammen.

Weihnachten 2015

27. Februar 2016