28. Dezember 2020

Neue Erfahrungen im Dezember

Pandemie sei Dank: Die ständig ändernden Rückreisetermine haben unseren Kindern eine Reihe von neuen Erfahrungen beschert. Nicht nur die erste Weihnacht mit einem echten Tannenbaum und Kerzen, aber auch der erste Schnee, der erste Schneemann und vom Samichlaus gefüllte Stiefel. 

Wanderung im ersten Schnee

Gefrorener Teich im Garten

Der erste Schneemann

Was hat der St Nikolaus für mich?

Winterlandschaft auf dem Gurten

Tannenbaum im Wald abholen

Echter Baum mit echten Kerzen


20. Dezember 2020

O Tannenbaum

Darauf haben die Kinder mehr als 9 Jahre gewartet: einmal den echten Tannenbaum im Wald holen und im Wohnzimmer schmücken. Weihnachten steht vor der Tür!!

Tannenbaum direkt vom Wald

Schmücken im warmen Wohnzimmer


27. November 2020

15. Oktober 2020

Silberne Hochzeit

25 Jahre sind es her, seit Madeleine und ich uns in der Reformierten Kirche Bolligen das Ja-Wort gegeben haben. Heute haben wir die diversen Stationen dieses Tages erneut besucht, obwohl in umgekehrter Reihenfolge. 

Da wir diesen Tag zusammen mit unseren Kindern feiern wollten, besuchten wir zuerst das Wasserschloss Hallwyl und assen danach im Seehotel Hallwil in Beinwil am See zu Mittag. Der Saal, wo wir damals unser Fest gefeiert haben ist immer noch dort – und auch der Teppich ist noch derselbe, meint Madeleine.

Für die Schifffahrt auf dem Hallwilersee war es dann leider zu spät, aber dafür gingen wir auf dem Heimweg noch bei der Kirche in Bolligen vorbei. Inzwischen war auch die Sonne herausgekommen und die herbstlichen Blätter der Bäume leuchteten fast so farbig wie anno dazumal. 

1995: Nach der Trauung in Bolligen

Beinwil am See wo am Abend das Fest stattfand

Reformierte Kirche Bolligen


19. Juli 2020

Endlich in der Schweiz

Nach einer drei-monatigen Verzögerung in Mt Hagen haben wir es endlich in die Schweiz geschafft. Zwar nicht so wie ursprünglich gebucht über Singapore, sondern mit Qatar Air über Doha sowie mit längeren Zwischenstopps in Port Moresby (für die Nacht) und Brisbane (12 Stunden Aufenthalt). Aber das Reisen war trotz den Schutzmassnahmen in Flugplatz und Flugzeug (wir trugen für 21 Stunden eine Maske) doch einigermassen angenehm. Nun haben geniessen wir die Schweiz und unsere momentane Bleibe.

Einsteigen in Mt Hagen

Auf der Grimselpasshöhe

Unsere Bleibe in der Schweiz


8. Juni 2020

Gestrandet in Mt Hagen

Am 6. April hätten wir Papua-Neuguinea verlassen sollen, um in die Schweiz zu reisen. Aber aufgrund von nationalen Reiseeinschränkungen und gesperrten Flughäfen auf unserer Reiseroute, konnten wir nicht von Telefomin abreisen. Erst am 10. April gelang es uns unsere Basis im Hochland in Richtung Mt Hagen zu verlassen – aber wiederum nicht aus freiem Willen. Da alle internationalen Flugrouten immer noch geschlossen waren, wollten wir eigentlich in Telefomin ausharren, bis sich die COVID-Situation wieder beruhigt hatte und wir die Reise in die Schweiz erneut angehen konnten. Doch kurz darauf entschied sich die Regierung in PNG jeglichen Verkehr zu und von den Provinzen entlang der Grenze zu Indonesien zu schliessen. So mussten wir Telefomin Hals über Kopf Richtung Mt Hagen verlassen, um nicht dort stecken zu bleiben.
Und jetzt, acht Wochen später, sind wir immer noch in Mt Hagen, ohne Aussichten, dass wir bald reisen können. Wir leben in einem leeren MAF-Haus auf dem Kagamuga Compound in der Nähe des Flugplatzes. Markus arbeitet in seiner Aufgabe als Crew Training Manager im Büro und fliegt ab und zu einen bewilligten Transport von medizinischem Personal. Madeleine ist immer noch Familien-Managerin, schult unsere Kinder und stellt sicher, dass wir mit dem wenigen, dass wir in den 23kg-Koffern mitgebracht haben, überleben. Die Kinder sind alle glücklich, basteln neue Spielsachen mit den Dingen, die sie im Garten finden (wir haben aus Platzgründen keine Spielsachen eingepackt) und finden neue Freunde. Da wir keinen kompletten Lock-Down haben, können wir uns frei bewegen und haben die Gelegenheit, ein nahegelegenes Cafe und Restaurants zu besuchen. Auch auf dem Compound läuft mit Bibelgruppen, Turnen/Krafttraining und Volleyball so einiges.
Wir hoffen nun, dass wir unsere Reise in die Schweiz gegen Mitte Juni antreten können. Zu dieser Zeit sollte der grösste Teil der Schweiz wieder geöffnet haben, so dass wir unserer geplanten Tätigkeiten mit Besuchen und Vorträgen nachgehen können.


Heimunterricht für Joelle

Haben einen neuen Freund gefunden:
Der Wächter auf dem Kagamuga Compound

Niklas macht Fitnesstraining mit Kollegen ...

... und Lucien hilft am Rande mit

Bibelgruppe

Mit Papi ein Flugzeug basteln

15. April 2020

75 Jahre Mission Aviation Fellowship

Dieses Jahr feiert MAF sein 75-jähriges Bestehen. Dazu wurde under anderem ein Video produziert. Die Aufnahmen entstanden in Lapalama, einem Flugfeld nahe Mt Hagen, dem Hauptquartier von MAF Papua-Neuguinea.


Falls du mehr über die Geschichte von MAF erfahren möchtest, findest du hier eine kurze Übersicht.

9. Februar 2020

Eine Glocke aus Ostermundigen

Es ist ein seltsamer Klang, der an diesem Sonntagmorgen das Gelände des EBC Bible College erfüllt. Normalerweise werden die Bibelschüler mit dem Hämmern auf einen alten Gaszylinders zum Gottesdienst gerufen. Aber heute tönt es verdächtig nach einer Schweizer Kirchenglocke. Kann das sein? Eine Glocke in der neuguineischen Hafenstadt Lae?
Es ist tatsächlich eine Schweizer Glocke, die den Grossstadtlärm und das Zirpen der Grillen mit ihrem Bimmeln unterbricht und Heimweh nach der Schweiz weckt. Im August 2017 hatte der Kirchgemeinderat der Reformierten Kirche Ostermundigen beschlossen, das im 2016 anlässlich des Themas „Die Kirche zum Klingen bringen“ gegossene Glöcklein nach Papua-Neuguinea zu schicken. Es sollte dort einen neuen Dienst in einer einheimischen Gemeinde antreten. Doch in Papua-Neuguinea, dem „land of the unexpected“, geht alles ein wenig langsamer.
Im Mai 2018 wurde das Glöcklein mit einem Container der Gemeinde für Christus (GfC) nach PNG verschifft. Während es auf dem Schiff Richtung Lae segelte, versuchte ich einen neuen Einsatzort zu finden. Dies entpuppte sich als eine schwierige Aufgabe. Die Täufer-Gemeinde an unserem Einsatzort in Telefomin läutet aus Prinzip nicht zum Gottesdienst. Auf der Suche nach einer alternativen Gemeinde in der näheren Umgebung kam mir dann die Kultur in die Quere: Geschenke können leicht zu Eifersucht zwischen Stämmen führen und vermitteln den Eindruck, dass wir mit Gütern freigebig umgehen. Erwartungen – und sogar Forderungen – von weiteren Gütern wären unvermeidbar und von uns schlecht auszuschlagen gewesen. Wir mussten also einen Ort finden, der von uns als Familie losgelöst war.
Schliesslich kontaktierte ich die Evangelical Brotherhood Church (EBC), um zu sehen, ob sie eventuell Verwendung für eine Glocke hätten. Die EBC-Gemeinden entstanden durch die Missionsarbeit der schweizerischen GfC, welche bereits im Jahr 1954 Missionare ins ferne PNG entsandte. Inzwischen gibt es über das ganze Land verteilt mehr als 900 EBC-Gemeinden. Da wir einen guten Draht zu den Schweizer Missionaren im Land haben, sahen wir hier eine Möglichkeit etwas weiterzugeben, ohne uns zu mehr zu verpflichten. Und tatsächlich suchte das EBC Bible College in Lae eine Glocke als Ersatz für ihre in die Jahre gekommene Gasflasche.
Die EBC-Bibelschule in Lae hat rund 50 Bibelschüler, die zu Pastoren, meistens für die eigenen EBC-Gemeinden, ausgebildet werden. Die Schüler kommen hauptsächlich aus dem westlichen und östlichen Hochland, aber auch aus der Morobe Province, Madang, Sepik und Port Moresby. Daher wohnen die meisten, zum Teil mit ihren Familien, auf dem Schulgelände.
Die Ausbildung zum Pastor dauert drei Jahre. Danach werden die Studenten für ihren Dienst eingesegnet und über ganz Papua-Neuguinea verstreut eingesetzt. Doch die Schüler lernen am College nicht nur das Handwerk eines Pastors. Während am Vormittag der biblische Unterricht stattfindet, werden die Studenten am Nachmittag für verschiedene praktische Dienste wie Gartenarbeit, Unterstützung der Landwirtschaft, etc. eingeteilt. So lernen sie auch, wie Finanzen verwaltet werden, Kaffee angepflanzt und ein Tisch gezimmert werden kann.
Somit hatte die Glocke aus Ostermundigen ihr Ziel bereits erreicht, als sie im September 2018 mit dem Schiff in der Hafenstadt Lae ankam. Leider war aber mit Läuten noch nichts, denn der Klöppel war separat verpackt worden und fand seinen Weg nach Telefomin, wo wir ihn, etwas erstaunt, aus einer unserer Kisten mit Schulmaterial fischten. Wir brachten dann in Erfahrung, dass die Glocke selbst in Lae geblieben war, und schickten den Klöppel von Telefomin im äussersten Westen, wieder zurück nach Lae im äussersten Osten. So dauerte es einen weiteren Monat, bis Glocke und Klöppel schliesslich vereint waren.
Das Warten, jedoch, war noch nicht ganz vorüber. Aufgrund von Mitarbeitermangel dauerte es noch bis im Juli 2019 bis es dann soweit war: Die Glocke aus Ostermundigen wurde am Giebel des Gebetshauses der EBC Bibelschule angebracht und ruft seither die Bibelschüler zu Gebet und Gottesdienst.